+++ Zubehör +++

Innenausstattung

Innen sind alte Autos häufig nicht mehr vollkommen taufrisch. Sitzbezüge leiden, vor allem auf dem Fahrersitz. Neben diesen können auch die Federkerne und anderes am Ende der Lebenszeit angekommen sein. Auch Teppiche oder andere Details sind oft schon nicht mehr in gutem Zustand.

Je nach Fahrzeug kann die Beschaffung von Innenausstattung mehr oder weniger schwierig sein. Die Originalstoffe sind womöglich nicht mehr lieferbar. Auch Komponenten zum Aufpolstern der Sitze können beim Hersteller oft nicht mehr als Ersatzteil erworben werden.

Allerdings gibt es ja eine umfangreiche Szene von Handwerksbetrieben, die sich auf die Nachfertigung oder die Produktion gleichwertiger Komponenten von Innenausstattung spezialisiert hat. Je nach Aufwand und Qualität der Produkte sind die Preise oft doch ziemlich hoch. Besonders die Aufpolsterung von Sitzen und der Neubezug können teuer werden, die Ergebnisse sind dafür aber oft auch richtig gut.

Ein bisschen hat man die Frage, ob an der Innenausstattung Nacharbeit erforderlich ist, beim Kauf im Blick. Aber mit der Zeit wird vielleicht im eigenen Besitz am Fahrzeug die eine oder andere Stelle schadhaft werden. Dann ist die Recherche im Web und bei einschlägigen Foren, die sich speziell mit dem eigenen Fahrzeugtyp auskennen, gefragt, bevor man zur Tat schreitet.

Ein wenig abraten möchte ich davon, eine originale schadhafte Innenausstattung durch etwas völlig anderes auszutauschen. Eine profane Plastikeinrichtung im Käfer-Cabrio durch eine Lederausstattung zu ersetzen, die es original nie gegeben hat, das würde ich unterlassen. Auch viele italienische Cabrios haben eher Kunstlederausstattungen gehabt, die ich nach Möglichkeit auch wieder zu beschaffen versuchen würde.

Nicht vorhandene Gurte kann man häufig nachrüsten, weil die entsprechenden Befestigungspunkte wegen anderer Märkte (Kalifornien, USA insgesamt) oft vorhanden sind. Das würde ich wegen der deutlich erhöhten Sicherheit auf jeden Fall nachrüsten.

Eher unproblematisch sind lose Teile wie Teppiche im Fußraum. Etwas schwieriger ist der Ersatz verklebter Teppiche, diese sind aber ziemlich strapazierfähig und deshalb oft die unkritischsten Teile einer Inneneinrichtung.

Wieder ein anderes Feld sind Bedienungsknöpfe und –elemente. Diese gibt es aber häufig noch original, insbesondere ab vielleicht Mitte der 70er Jahre, weil diese in den Limousinen häufig auch Verwendung fanden. Wegen der hohen Stückzahlen der Fahrzeuge und der aufkommenden Teilestandardisierung wird man also oft Erfolg beim Auffinden haben, zumal es sehr häufig auch die viel billigeren Aftermarket-Angebote gibt, die ich in vielen Fällen auch wählen würde. Bei bestimmten, eher exotischen Autos, ich nenne als Beispiel die Pagode von Mercedes (W113 in den Modellen 230 SL, 250 SL und 280SL) finden sich manchmal aber auch sehr teure Überraschungen. Die anfälligen Verschiebehebel für die Heizung sind, nachdem die filigranen Verstellhebelchen einmal abgebrochen sind, fast gar nicht oder nur sehr teuer zu bekommen. Und die liegen natürlich auch noch genau im Blickfeld des Fahrers, es sieht nicht schön aus, mit einem solchen Schaden weiterfahren zu müssen.

Auch bei anderen Marken und Fahrzeugtypen mag es solche Problemstellen geben, hier sollten aber Clubs und KollegInnen aus dem Markenforum weiterhelfen können.

Der Dachhimmel und letztlich eben das Verdeck kann auch mit der Zeit schwächeln. Hier sind Nachfertigungen unterschiedlichster Qualität oft günstiger als eventuell noch lieferbare Originalverdecke. Ebenfalls im Verdeck kann die Heckscheibe Probleme machen. Bei Heckscheiben aus Glas, die manchmal sogar beheizbar waren, tritt das weniger oft auf als bei den Plastikscheiben. Die Fa. Karmann hat für den Käfer schon früh eine Glasscheibe eingebaut. Das war selbst bei damals hochpreisigen Cabrios keineswegs selbstverständlich. Entsprechend oft sind die Heckscheiben dann verkratzt, vergilbt oder brüchig. Ein guter Sattler oder Planenmacher kann dann häufig helfen.

Das Verdeck meines Morgan hat zum Beispiel nur Scheiben aus Plastik, die sich aber in einem sehr guten Zustand befinden. Das liegt natürlich auch daran, dass man einen Morgan eigentlich nur offen fährt und das Verdeck gar nicht benutzt…

Im Gegensatz zu den meisten Cabrios kann man beim Morgan, ein Roadster eben, das Verdeck komplett abnehmen. Damit entfallen typische Schwachstellen wie vergammelte Verdeck-Kästen, die durch Einlegen nasser Verdecke stark rostgefährdet sind. Bei einem richtigen Cabrio ist hier also Aufmerksamkeit gefragt, dass man sich den Verdeckkasten genauso kritisch ansieht wie das Verdeck selbst. Auch mit Auf- und Abbau des Verdeckes sollte man sich befassen. Man kann da viel falsch machen, ein exaktes Befolgen der richtigen Reihenfolge hilft, teure Schäden zu vermeiden.